Spastik
von altgriechisch: σπασμός (spasmos) - Krampf
Synonym: Spastizität
Englisch: spasticity
Definition
Unter Spastik bzw. Spastizität versteht man eine Tonuserhöhung der Muskulatur (Spasmus), die die Extremitäten in typische, nicht funktionelle Haltungsmuster zwingt.
Abgrenzung
Eine Spastik ist vom Rigor dadurch abzugrenzen, dass der Muskeltonus mit Steigerung der passiven Bewegungsgeschwindigkeit zunimmt. Beim Rigor ist er unabhängig von der Geschwindigkeit einer passiven Bewegung.
Ursachen
Spastik wird durch eine Schädigung des zentralen Nervensystems (ZNS) hervorgerufen, z.B. im Rahmen eines Schlaganfalls. Die Folge ist eine zunächst schlaffe Lähmung, die später spastisch wird.
Einteilung
Nach der Lokalisation bzw. Ausdehnung der spastischen Lähmung unterscheidet man:
- Monospastik: spastische Lähmung einer Extremität
- Paraspastik: spastische Lähmung beider Beine
- Hemispastik: spastische Lähmung einer Körperhälfte
- Tetraspastik: spastische Lähmung alle vier Extremitäten. Es können zusätzlich auch die Hals- und Rumpfmuskulatur betroffen sein. Auch "spastische Tetraparese" genannt.
Symptomatik
Die typischen Merkmale der Spastik sind Auffälligkeiten bei der Reflexbildung. Die Reflexe sind:
- überschießend
- krankhaft verbreitert
- kloniform
Im Rahmen einer Spastik kommt es zur Ausbildung von pathologischen Reflexen, wie z.B. dem Babinski-Reflex.
Verlauf
Im schlaffen Stadium sind bereits hypertone Muskelzüge zu erkennen, der Übergang ins spastische Stadium erfolgt schleichend. Manche Patienten verbleiben für den Rest ihres Lebens im spastischen Stadium, andere können durch eine erfolgreiche Therapie mit mehr oder weniger ausgeprägter Restsymptomatik wieder ins alltägliche Leben integriert werden.
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