nach dem schottischen Neurologen John Alexander Simpson (1922–2009)
Englisch: Simpson test
Beim Simpson-Test handelt es sich um einen klinischen Funktionstest, der zum Nachweis einer Myasthenia gravis dient. Er provoziert eine Myasthenie des Lidhebers (Musculus levator palpebrae superioris).
Der Patient wird gebeten, bei gerader Kopfhaltung einige Zeit nach oben zu blicken, ohne den Kopf in den Nacken zu legen. In dieser Haltung ist eine ständige Kontraktion des Lidhebers notwendig. Bei Patienten mit Myasthenia gravis sinkt das Oberlid beidseits nach einigen Minuten ab, was eine Ptosis erzeugt. Bei Gesunden tritt dieser Effekt nicht auf.
Als Gegenprobe kann im Anschluss ein Tensilon-Test durchgeführt werden. Edrophoniumchlorid ist ein Cholinesterasehemmer, der die Symptomatik der Myasthenia gravis kurzzeitig verbessert, d.h. unter Tensilon ist das Absinken der Oberlider nicht mehr zu beobachten.
Der Simpson-Test ist für ein schnelles klinisches Screening geeignet. Er ist weniger sensitiv als die Elektromyographie oder die Bestimmung der Acetylcholinrezeptor-Antikörper (AChR-Ak).
Tags: Eponym, Funktionstest, Myasthenia gravis
Fachgebiete: Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 3. April 2018 um 09:53 Uhr bearbeitet.
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