Selektiver Androgenrezeptormodulator
Synonyme: selektiver Androgenrezeptor-Modulator
Englisch: selective androgen receptor modulator, SARM
Definition
Bei selektiven Androgenrezeptormodulatoren, kurz SARMs, handelt es sich um niedermolekulare Verbindungen, die an Androgenrezeptoren binden und hinsichtlich ihres Wirkspektrums anabolen und androgenen Steroiden ähneln.
Wirkmechanismus
Im Vergleich zu Testosteron weisen SARMs eine erhöhte Bindungsaffinität an Androgenrezeptoren auf. Experimentellen Studien zufolge beträgt ihre Affinität rund das Zehnfache des Testosterons. Ferner sollen anabole Gewebe wie die Skelettmuskulatur im Vergleich zu androgenen Geweben wie der Prostata stärker angesprochen werden. Deshalb werden SARMs als mögliche Wirkstoffe zur Behandlung von Muskelatrophien erforscht.
Zulassung
SARMs sind Bestandteil verschiedener Studien. Sie sind derzeit (2022) jedoch in Europa und den USA weder als Arzneimittel noch als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.
Gesetzliche Bestimmungen
Seit 2008 unterliegt die Gruppe der SARMs einem Verbot der World Anti-Doping-Agency (WADA). Laut Arzneimittelgesetz beträgt die Mindestbesitzmenge, die zur Strafbarkeit führt, 90 mg.
SARMs sind laborchemisch mithilfe chromatographischer und massenspektrometrischer Systeme leicht zu identifizieren.
um diese Funktion zu nutzen.