Schilddrüsenantikörper
Synonym: Schilddrüsenautoantikörper
Englisch: thyroid antibodies, antithyroid antibodies
Definition
Als Schilddrüsenantikörper bezeichnet man Autoantikörper, die gegen bestimmte Gewebebestandteile der Schilddrüse gerichtet sind. Sie treten im Rahmen verschiedener Schilddrüsenerkrankungen auf, sind aber nicht obligat mit pathologischen Veränderungen verbunden.
Einteilung
Es gibt drei wichtige Schilddrüsenantikörper:
- TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK)
- Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-AK)
- Thyreoglobulin-Antikörper (TG-AK)
Darüber hinaus sind noch Natrium-Iodid-Symporter-Antikörper (Anti-NIS) bekannt, die aber zur Zeit (2020) klinisch noch evaluiert werden und kein Bestandteil der Routinediagnostik sind.
Indikationen
- Differentialdiagnose von Schilddrüsenfunktionsstörungen (Hyperthyreose, Hypothyreose, TSH-Erhöhung)
- Abklärung einer Struma
- Abklärung einer endokrinen Ophthalmopathie
Interpretation
- TRAK treten bei mehr als 90% aller Patienten mit Morbus Basedow auf. Deutlich seltener sieht man sie bei Hashimoto-Thyreoiditis (ca. 10%).
- TPO-AK kommen bei etwa 90% der Fälle mit Hashimoto-Thyreoiditis vor und bei etwa 70% der Patienten mit Morbus Basedow. Sie treten auch häufig bei postpartaler Thyreoiditis auf.
- TG-AK sprechen am ehesten für eine Hashimoto-Thyreoiditis. Sie sind aber auch in geringerem Umfang bei Thyreoiditis de Quervain, postpartaler Thyreoiditis und Schilddrüsenkarzinomen nachweisbar.
Schilddrüsenantikörper können auch bei Gesunden auftreten. Die Präsenz von Schilddrüsenantikörpern ist mit einem erhöhten Risiko für Subfertilität, Fehlgeburten und Frühgeburten verbunden.
um diese Funktion zu nutzen.