Schatzker-Klassifikation (Tibiakopffraktur)
nach dem kanadischem Orthopäden Joseph Schatzker (*1934)
Englisch: Schatzker classification
Definition
Die Schatzker-Klassifikation dient der Einteilung von Tibiakopffrakturen.
Klassifikation
Die Schatzker-Klassifikation unterscheidet zwischen sechs Formen, wobei die Typen I bis III meist bei niedriger Krafteinwirkung und die Typen IV bis VI bei Hochrasanztraumen entstehen:[1][2]
- Typ I: laterale Spaltfraktur ohne Impression. Meist bei jüngeren Patienten.
- Typ II: laterale Spalt-/Keilfraktur mit Impression der gewichtstragenden Anteile. Meist bei älteren Personen mit Osteoporose.
- Typ III: fokale Impression der lateralen Gelenkfläche ohne assoziierte Spaltfraktur. Häufigste Form und meist bei älteren Patienten mit Osteoporose.
- Typ IV: jede Fraktur des medialen Tibiaplateaus: Spaltung, ggf. mit Impression. Kann die Eminentia intercondylaris miteinbeziehen. Frakturen des lateralen Tibiaplateaus, die sich in die mediale Gelenkfläche ausdehnen, aber nicht bis zur metaphysären Kortikalis bzw. ohne Impression werden nicht dazugezählt. Typ-IV-Frakturen gehen oft mit einer Verletzung des lateralen Kollateralkomplexes oder der posterolateralen Ecke sowie mit einer proximalen Fibulafraktur einher.
- Typ V: Spaltfraktur des medialen und lateralen Tibiaplateaus (bikondyläre Fraktur). Kann mit einer Impression einhergehen. Bis zu 50 % der Patienten weisen Meniskusverletzungen, 1/3 eine vordere Kreuzbandruptur auf.
- Typ VI: bikondyläre oder unikondyläre Spaltfraktur mit Abtrennung der Metaphyse von der Diaphyse durch transversale Frakturkomponenten
Quellen
- ↑ Schatzker J et al. The tibial plateau fracture. The Toronto experience 1968--1975, Clin Orthop Relat Res. 1979;(138):94-104
- ↑ Kfuri M, Schatzker J. Revisiting the Schatzker classification of tibial plateau fractures, Injury. 2018;49(12):2252-2263
Fachgebiete:
Orthopädie, Radiologie
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