Ressource (Psychologie)
Definition
Ressourcen bezeichnen in der Psychologie innere oder äußere Faktoren, die Individuen zur Bewältigung von Belastungen und zur Förderung von Gesundheit und Entwicklung nutzen können. Ressourcen wirken stabilisierend, erhöhen die Resilienz und tragen zur Aufrechterhaltung psychischer Funktionsfähigkeit bei.
Einteilung
Man unterscheidet:
- personale Ressourcen (z.B. Selbstwert, Problemlösefähigkeiten, Optimismus)
- sozialen Ressourcen (z.B. Unterstützung durch Familie, Freunde, Kollegen)
- materiellen und kulturellen Ressourcen (z.B. finanzielle Sicherheit, Zugang zu Bildung)
Anwendung
Die Arbeit mit Ressourcen ist ein zentrales Element psychotherapeutischer Interventionen, insbesondere in der Traumatherapie, der Verhaltenstherapie und der psychodynamischen Therapie. Ressourcendiagnostik und Ressourcenaktivierung dienen dazu, Bewältigungskompetenzen zu stärken und Patienten im therapeutischen Prozess zu stabilisieren.
Ressourcenorientierte Verfahren umfassen die Identifikation vorhandener Stärken, das Erleben positiver Erinnerungen oder die Förderung sozialer Netzwerke. In spezifischen Methoden wie der EMDR-Traumatherapie oder imaginativen Techniken werden Ressourcen gezielt aufgerufen, um emotionale Stabilisierung zu erreichen.
Komplikationen
Die Arbeit mit Ressourcen gilt in der Regel als risikoarm. Allerdings kann die Fokussierung auf Ressourcen allein unzureichend sein, wenn schwerwiegende Belastungen oder Traumatisierungen nicht gleichzeitig bearbeitet werden. Ein unsensibler Umgang kann zudem Abwehr oder Überforderung auslösen.
Literatur
- Hobfoll: Social and psychological resources and adaptation. Review of General Psychology, 6(4), 307–324. 2002