Resilienz
von lateinisch: resiliere - abprallen
Synonym: Widerstandsfähigkeit, Widerstandskraft
Englisch: resilience
Definition
Als Resilienz bezeichnet man die ressourcenabhängige und individuell unterschiedliche Fähigkeit, krisenhafte Lebensumstände ohne gesundheitliche Einbußen physischer oder psychischer Art zu bewältigen.
Resilienzmodelle
Resilienz beruht wahrscheinlich auf internen (Persönlichkeitseigenschaften, Bewältigungsverhalten) und externen (ökonomischen, sozialen) Faktoren. Sie ist keine ausschließlich durch die Sozialisation erworbene Kompetenz. Entsprechende Modelle sind
Resilienzforschung
Die Resilienzforschung untersucht Faktoren und Mechanismen der Resilienz mit dem Ziel, die zugrunde liegenden Adaptationsprozesse zu erkennen und Methoden zu entwickeln, um die Resilienz präventiv zu verbessern. Der Forschungsansatz ist interdisziplinär und systembiologisch ausgerichtet. Er bedient sich genetischer, epigenetischer, metabolischer, biotechnologischer, physiologischer, psychologischer und sozialwissenschaftlicher Methoden.[8]
Resilienzfaktoren
Resilienz- oder Schutzfaktoren sind persönliche Kompetenzen, kognitive Verarbeitungsmuster, Bewertungsprozesse sowie soziale und soziokulturelle Ressourcen, die als entscheidend für die Ausbildung von Resilienz angesehen werden. Dazu zählen u.a.:
- Emotionsteuerung
- Impulskontrolle und -steuerung
- Empathie
- Optimismus, Lachen, Humor
- Selbstwirksamkeitserwartung
- Selbstwertgefühl
- Kausalanalyse
- Zielorientierung
- Soziale Einbindung und Unterstützung
Quellen
- ↑ Faltermaier T. Salutogenese. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung 2023, abgerufen am 11.10.2024
- ↑ Goddemeier C. Aaron Antonovsky: Vater der Salutogenese. Deutsches Ärzteblatt PP 2019
- ↑ Kobasa SC et al. Hardiness and health: a prospective study. J Pers Soc Psychol. 1982
- ↑ Funk SC. Hardiness: a review of theory and research. Health Psychol. 1992
- ↑ Maddi SR. The story of hardiness: Twenty years of theorizing, research, and practice. Consulting Psychology Journal Practice and Research 2002
- ↑ Lazarus RS. Psychological stress and coping in adaptation and illness. Int J Psychiatry Med. 1974
- ↑ Lazarus RS. Coping theory and research: past, present, and future. Psychosom Med. 1993
- ↑ Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR), abgerufen am 11.10.2024
Literatur
- Fröhlich-Gildhoff K, Rönnau-Böse M. Resilienz. 7. Aufl., München : UTB - München : Ernst Reinhardt Verlag 2024
- Schäfer B. Resilienz. 100 Seiten. Stuttgart : Reclam 2017
Weblinks
- Chmitorz A et al. Population-based validation of a German version of the Brief Resilience Scale. PLOS 2018
- Brief Resilience Scale (BRS), abgerufen am 11.10.2024
- Dunayevska E et al. Resilienz. Institut für Psychologie der Universität Freiburg, Seminar Diagnostik, SS 2010, abgerufen am 11.10.2024
- Schumacher J et al. Die Resilienzskala – Ein Fragebogen zur Erfassung der psychischen Widerstandsfähigkeit als Personmerkmal. Zeitschrift für Klinische Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie 2005
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