Rektoprostatische Fistel
Englisch: rectoprostatic fistula
Definition
Die rektoprostatische Fistel, kurz RPF, ist eine anorektale Malformation, bei der ein regulär ausgebildeter Analkanal fehlt. Stattdessen besteht eine Fistelverbindung zwischen dem Rektum und dem Harnröhrenabschnitt umittelbar distal der Prostata.
Epidemiologie
Die Prävalenz anorektaler Fehlbildungen beträgt etwa 1:2.500. Die rektoprostatische Fistel ist bei Jungen eine der häufigsten Formen.
Ätiologie
Die Ätiologie der rektoprostatischen Fistel ist wie die anderer anorektaler Fehlbildungen weitgehend ungeklärt. Wahrscheinlich liegt ein multifaktorielles Geschehen vor. Neben chemischen Noxen (z.B. Retinoide, Adriamycin) sind Störungen der Homöobox-Gene möglich, die für die Lage der Organe verantwortlich sind. Ein identifiziertes Gen ist das Homöobox-Gen HLXB9, dass beim Currarino-Syndrom eine Rolle spielt. Der Zeitpunkt der Entstehung anorektaler Fehlbildungen liegt zwischen der 4. und 8. Entwicklungswoche.
Therapie
Die Therapie erfolgt durch eine möglichst frühzeitige chirurgische Korrektur nach der Geburt. Sie sollte in einem spezialisierten Zentrum durchgeführt werden.
Literatur
- Stein R. et al., Kinderurologie in Klinik und Praxis: Urologische Aspekte der anorektalen Malformationen, 2012, Deutschland, Thieme Verlag
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