Reifezeichen
Definition
Die Reifezeichen sind Indikatoren für das Reifealter und damit für die Lebensfähigkeit des Neugeborenen. Es werden morphologische und funktionelle Reifezeichen unterschieden.
Einteilung
Morphologische Reifezeichen
Die morphologischen Reifezeichen unterteilt man in sichere und unsichere Reifezeichen.
Sichere Reifezeichen sind messbare Zeichen. Zu ihnen zählen:
- Körpergewicht: 2.800 - 4.100 g (durchschnitt: 3.400 g)
- Kopfumfang: 33,5 - 37 cm (Durchschnitt: 35 cm)
- Brustumfang: 30 - 35 cm (Durchschnitt: 33 cm)
- Scheitel-Fersen-Länge: 48 - 54 cm (Durchschnitt: 50 cm)
Unsichere Reifezeichen sind anatomische Zeichen, die sich aus der klinischen Betrachtung des Neugeborenen ergeben. Zu ihnen gehören:
- Haut: sollte dick, rosig und ohne Venenzeichen sein
- Unterhautfettgewebe: sollte gut ausgebildet sein
- Lanugohaare: sollten nicht vorhanden sein (Ausnahme: Reste auf dem Rücken)
- Ohren: voll ausgebildeter Ohrknorpel
- Fingernägel: sollten die Fingerkuppen überragen
- Zehnägel: sollten die Zehkuppen überragen
- Füße: Querfalten in den Fußsohlen
- gut erkennbare Brustwarzen
- bei Mädchen: sollten die großen Labien (Labia majora) die kleinen Labien (Labia minora) überdecken
- bei Knaben: sollten die Hoden in das Skrotum deszendiert sein
Funktionelle Reifezeichen
Die funktionellen Reifezeichen sind:
- aktiver Muskeltonus: Das Neugeborene sollte den Kopf heben und aufrecht halten können.
- passiver Muskeltonus: Die Gelenke sollten gebeugt gehalten werden können.
- Körpermitte: liegt etwa in Nabelhöhe
- Extremitäten: Arme und Beine sind etwa gleich lang.
Fachgebiete:
Gynäkologie, Kinderheilkunde
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