Reibegeräusch
Definition
Ein Reibegeräusch ist ein Geräusch, das durch die Reibung zweier getrennter, aber aneinanderliegender Gewebeflächen entsteht – vor allem im Rahmen von Entzündungen. Es kann bei verschiedenen Erkrankungen, wie z.B. Pleuritis oder Perikarditis, auftreten und wird durch Auskultation festgestellt.
Hintergrund
Reibegeräusche sind in der Regel pathologisch. Sie entstehen, wenn zwei Gewebepartien, die normalerweise glatt aneinander vorbeigleiten (Serosa), aufgrund einer Veränderung der Oberflächen oder der zwischen ihnen befindlichen Flüssigkeit eine erhöhte Reibung aufweisen.
Ausprägung
Reibegeräusche können sich in Charakter und Intensität unterscheiden. Sie treten zum Beispiel als kratzende, knarrende, knirschende, schabende oder quietschende Geräusche auf. Die Intensität kann variieren und sich mit der Zeit verändern, z.B. durch die Zunahme oder Abnahme einer Flüssigkeitsansammlung.
Beispiele
- Pleurareiben: Atemabhängige Reibegeräusche, die typisch für eine Pleuritis sind
- Perikardreiben: Tritt bei einer Perikarditis auf. Es kann mehrphasig sein, z.B. mit leiser systolischer und lauterer diastolischer Komponente.
- Krepitation: Bewegungsinduzierte Reibegeräusche bei Arthrose oder Frakturen
Reibegeräusche treten darüber hinaus auch bei Sehnenscheidenentzündungen und Insertionstendopathien auf, z.B. bei Tendovaginitis crepitans und Achillodynie.