Rebound-Phänomen (Neurologie)
Synonyme: Rückstoßphänomen, Rückprallphänomen
Englisch: rebound phenomenon
Definition
Das Rebound-Phänomen bezeichnet das schnelle Abbremsen einer Bewegung bei plötzlichem Wegfall der Gegenkraft. Es tritt physiologisch auf, wenn Kraft gegen einen Widerstand angewendet wird, der abrupt beendet wird. Drückt ein Patient z.B. gegen den Arm des Untersuchers und dieser verringert schnell den Widerstand, reduziert der Patient den Kraftaufwand ebenfalls, um das Gleichgewicht zu halten.
Durchführung
Der Patient wird gebeten, den Arm anzuwinkeln und gegen den Widerstand des Untersuchers zu beugen. Die Augen sind dabei geschlossen. Der Untersucher beendet abrupt den Widerstand, dabei soll der Patient den Arm möglichst in der gleichen Position halten.
Normalbefund
Im physiologischen Zustand kommt es nach dem Loslassen des Widerstands zu einer kleinen Flexionsbewegung, die sofort abgebremst wird. Das abrupte Abstoppen wird durch eine reflektorische Aktivierung der Muskelantagonisten vermittelt, die durch das Kleinhirn koordiniert wird.
Pathologischer Befund
Eine überschießende Flexionsbewegung beim Loslassen des Untersuchers ist ein Zeichen für eine ipsilaterale Kleinhirnläsion. Dabei kann es auch vorkommen, dass der Patient sich selbst unbeabsichtigt schlägt. Dies tritt vor allem bei Schädigungen des Pontocerebellums auf. Es resultiert eine gestörte Bewegungskoordination von muskulären Agonisten und Antagonisten.
um diese Funktion zu nutzen.