Proteindisulfid-Isomerase
Synonym: Proteindisulfidisomerase, PDI
Englisch: protein disulfide isomerase
Definition
Die Proteindisulfid-Isomerasen, kurz PDI, sind Enzyme, welche die Spaltung und Ausbildung von Disulfidbrücken in einem Protein katalysieren. Sie gehören zu den sog. Faltungshelferenzymen.
Biochemie
Liegt ein Protein vor, das mehr als zwei Cysteinreste enthält, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Ausbildung von Disulfidbrücken. Falsch entstandene Disulfidbrücken müssen aufgelöst und zwischen anderen Paaren von Cysteinresten neu verknüpft werden. Diesen Mechanismus bezeichnet man als Thiol-Disulfid-Austauschreaktion. Er findet bei Eukaryoten im Lumen des ER statt.
Im Laufe dieser Reaktion werden die Disulfide zwischen den Cysteinresten im aktiven Zentrum des Enzyms und dem Protein gebildet. Währenddessen werden im Protein Thiolgruppen frei. Diese sind erneut in der Lage, Disulfidbrücken auszubilden. Im Zuge dieser Austauschreaktion ist das Protein bestrebt, die thermodynamisch günstigste Form anzunehmen.
Die Proteindisulfid-Isomerase bildet gemeinsam mit dem Protein MTTP das mikrosomale Triglycerid-Transferprotein (MTP), das eine wichtige Rolle im Lipidtransport spielt.
Literatur
- "Duale Reihe Biochemie" - Joachim Rassow et. al., Thieme-Verlag, 3. Auflage
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