Presslippenatmung
Synonym: Lippenbremse
1. Definition
Die Presslippenatmung bezeichnet das Ausatmen gegen die aufeinander liegenden Lippen, um einen Bronchiolenkollaps zu verhindern.
2. Funktion
Bei der Presslippenatmung entsteht ein erhöhter Widerstand bei der Ausatmung. Daraus resultiert ein Luftrückstau, der den Luftdruck in den Bronchien erhöht und einen Kollaps der kleinen Atemwege verhindern kann. Bei sehr tiefer Exspiration kann sie auch die Mobilisation des Bronchialsekrets fördern.
3. Anwendung
Diese Atemtechnik wird v.a. von COPD- und Asthma-Patienten angewendet. Während einer Asthma-Episode ist diese Technik eine unterstützende Notfallmaßnahme.
Die Presslippenatmung sollte gemeinsam mit dem Patienten im anfallsfreien Intervall eingeübt werden. Bei sicherer Technik kann sie unter Belastung bzw. Alltagsbelastung angewendet werden. Nicht selten lässt sich durch die Lippenbremse der Mobilitätsradius des Patienten steigern.