Politzer-Verfahren
nach dem österreichischen Ohrenarzt Adam Politzer (1835-1920)
Synonyme: Luftdusche, Politzer'sches Verfahren, Politzer-Versuch, Politzer-Manöver, Politzern
Definition
Das Politzer-Verfahren zählt zu den Tubenfunktionsprüfungen und führt über eine Öffnung der Ohrtrompete durch forcierte Druckerhöhung im Epipharynx zu einer Belüftung und zum Ausgleich des Unterdrucks im Mittelohr.
Indikationen
- Tubenkatarrh
- Barotrauma
- Abfluss eines Paukenergusses
- ungenügende Tubenfunktion nach Otitis media
Kontraindikationen
- Infektionen mit purulentem Sekret (Keimverschleppung!)
- atrophische Vernarbungen am Trommelfell (Perforationsgefahr!)
Durchführung
Zur Durchführung benötigt man einen Gummiballon (Politzer-Ballon), aufsteckbare Oliven in verschiedenen Größen und einen Gummischlauch mit Ohroliven an beiden Enden. Mit einer Olive auf dem Ballon wird ein Nasenloch des Patienten dicht verschlossen, durch Fingerdruck des Untersuchers wird auch das andere Nasenloch fest zugedrückt. Der Patient wird dazu aufgefordert ein Wort zu sprechen, das mehrmals den Konsonanten K enthält (z.B. Kuckuck, Coca-Cola, Kakadu). Bei Phonation eines K's verschließt der Gaumen den Epipharynx. Durch eine kräftige Kompression des Ballones kann der Druck im Ephipharynx kurzzeitig erhöht, der Tubenwiderstand überwunden und das Ohr schließlich belüftet werden. Zur Kontrolle kann über einen Schlauch, der vom Ohr des Patienten zu dem des Untersuchers reicht, der hörbare Lufteintritt überprüft werden. Meist ist das charakteristische Geräusch aber auch ohne Zuhilfenahme des Schlauches deutlich hörbar.
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