Plasmodium ovale
Definition
Plasmodium ovale ist ein Einzeller aus der Familie der Plasmodien und ist klinisch relevant als Erreger der Malaria tertiana. Im Gegensatz zu Plasmodium vivax – ebenfalls ein Erreger der Malaria tertiana – sind Infektionen mit Plasmodium ovale sehr selten. Wenn sie vorkommen, sind sie in aller Regel vergleichsweise gutartig. Plasmodium ovale kommt in mehreren tropischen Ländern der Erde vor und wird – wie alle anderen Plasmodienarten – durch den Stich der weiblichen Anopheles-Mücke übertragen.
Entwicklungsstufen
Exakt wie die anderen Plasmodienarten, so existiert auch Plasmodium ovale in verschiedenen Entwicklungsstadien. Die Leberschizonten besitzen in der Regel eine rundliche bis ovale Form und sind in etwa 40 – 50 Mikrometer groß. Sie enthalten stets eine riesige Zahl von Merozoiten, die ihrerseits eine Größe von 0,7 – 1,2 Mikrometern erreichen. Im Verlauf der parasitären Vermehrung kommt es nicht selten vor, dass eine Zelle mehrfach von den Plasmodien infiziert wird. Während der Entwicklung der Trophozoiten kommt es zu einer starken Anschwellung und Vergrößerung der Erythrozyten und sie entwickeln eine charakteristische Färbung, die man als Schüffner'sche Tüpfelung bezeichnet. Diese Schnüffnersche Tüpfelung ist bei der Infektion mit Plasmodium ovale viel deutlicher unterm Mikroskop erkennbar, als dies bei einer Infektion mit Plasmodium vivax der Fall ist.
Verbreitung
Das Hauptverbreitungsgebiet von Plasmodium ovale liegt im westlichen Afrika, südlich der Sahara. Damit erstreckt sich das Vorkommen über die südliche Sahelzone und entspricht in etwa der Ausdehnung des afrikanischen Regenwaldes um den Kongo herum. Besonders häufig kommen die Einzeller in der Nähe der Küste vor. Vereinzelt gibt es auch Vorkommen im südostasiatischen Raum, dort insbesondere in Thailand, Vietnam und Indonesien. Als einziger relevanter Wirt von Plasmodium ovale ist der Mensch bekannt. Experimentelle Versuche über die Möglichkeit einer Infektion mit Affen gelangen lediglich bei einigen Schimpansen. Plasmodium ovale kann über eine ganze Reihe verschiedener Arten der Anopheles-Mücke transportiert und übertragen werden. Die natürlichen Überträger-Organismen sind die zwei Arten Anopheles gambiae und Anopheles funestus.
Lebenszyklus
- vom Prinzip den Lebenszyklen der anderen Plasmodien sehr ähnlich
- es erfolgt stets ein obligater Wirtswechsel
- Sporozoiten gelangen durch infizierte Stechmücke in die menschliche Blutbahn
- Wanderung zur Leber und Eindringen in die Hepatozyten, dort ungeschlechtliche Vermehrung durch Schizogonie
- Produktion einer großen Anzahl an Merozoiten
- Freisetzung der Merozoiten und Eindringung in die Erythrozyten
- in den Erythrozyten findet eine weiter ungeschlechtliche Vermehrung statt und bei jeder Freisetzung dieser Parasiten aus den roten Blutkörperchen kommt es zu den charakteristischen Fieberschüben
- nicht alle Parasiten werden aus der Leber freigesetzt, es verbleiben sogenannte Hypnozoiten mitunter wochenlang in den Leberzellen, weswegen Infektionen mit Plasmodium ovale stets ein sehr hohes Risiko von mitunter sehr späten Rezidiven mit sich bringen
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