Pflegediagnose
Definition
Eine Pflegediagnose beschreibt eine Befundkonstellation, die überwiegend durch pflegerische Intervention gelöst oder vermieden werden kann. Die heute genutzten Pflegediagnosen gehen maßgeblich auf die Nordamerikanische Pflegediagnosevereinigung NANDA zurück. Pflegediagnosen können in die Pflegeplanung und somit in den Pflegeprozess einbezogen werden und so die Ergebnisse treffsicherer machen. Sie sind Teil eines Pflegeassessments.
Klassifikationssysteme
Im deutschsprachigen Raum werden überwiegend zwei Klassifikationen von Pflegediagnosen verwendet, die der nordamerikanischen NANDA und die des International Council of Nurses (ICN), die sog. ICNP.
Beide Klassifikationen verwenden unterschiedliche Taxonomien, wobei die ICNP sich als Referenzklassifikation versteht und versucht, andere Systeme zu integrieren. Es existieren international noch weitere Klassifikationen, die sich aber nicht durchsetzen konnten. Erwähnenswert ist allenfalls die SABA, das speziell für den Bereich der häuslichen Pflege entwickelt wurde. Allerdings hat sich die NANDA vor einiger Zeit mit der Klassifikation der "Nursing Interventions" NIC und mit den "Nursing Outcomes" NOC verlinkt.
NANDA-Klassifikation
Die NANDA unterscheidet verschiedene Arten von Pflegediagnosen:
- Die aktuelle Pflegediagnose bezieht sich auf einen durch Hauptsymptome nachweisbaren Zustand. Beispiel: Obstipation, Hauptsymptome: niedrige Stuhlfrequenz, dabei Schmerzen und harter Stuhl.
- Die Hochrisiko- oder Gefährdungspflegediagnose beschreibt ein potentielles Risiko für ein bestimmtes Gesundheitsproblem, dem durch die Anwendung von Prophylaxemaßnahmen begegnet werden kann.
- Die Syndrompflegediagnose ist eine Mischung aus aktueller und Gefährdungspflegediagnose. z.B. "Inaktivitätssyndrom".
- Die Gesundheits-Pflegediagnose oder Wellness-Pflegediagnose enthält die Ressourcen eines pflegebedürftigen Menschen, die zur Förderung und Erhaltung der Gesundheit eingesetzt werden können.
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