Perihepatitis
Synonym: Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom
Definition
Als Perihepatitis bezeichnet man eine perihepatische Bauchfellentzündung (Peritonitis) unter Einbeziehung der Leberkapsel.
Ätiologie
Die Perihepatitis gilt als Folgekomplikation aszendierender bakterieller Infektionen des weiblichen Genitaltraktes. Als verursachende Erreger kommen Chlamydien (Chlamydia trachomatis) oder Gonokokken (Perihepatitis acuta gonorrhoica) in Betracht.
Klinik
Neben den peritonitischen Beschwerden (u.a. Fieber, schlechter Allgemeinzustand) kommt es zu Schmerzen des rechten Oberbauches, die mit einer Druckschmerzhaftigkeit der Leber und ggf. Schmerzen der rechten Schulter einhergehen. Hinzu kommen die Symptome der Grunderkrankung (siehe: Adnexitis, Salpingitis).
Komplikationen
Im Zuge der Entzündung kann es zu Verklebungen zwischen Leberkapsel und benachbarten Strukturen (Diaphragma, Bauchwand) kommen.
Diagnostik
Die z.T. unspezifische Symptomatik kann eine laparoskopische Befundung des Bauchraumes erfordern.
Bei klinischen Zeichen einer Genitalinfektion ist ein Erregernachweis durch Vaginal- und Zervixabstriche zu führen. Dieser kann mikroskopisch oder durch mikrobiologische Kultivierung erfolgen.
Für den Chlamydien- und Gonokokken-Nachweis sind heute molekulargenetische Methoden Standard, eine negative Kultur schließt diese Infektionen nicht aus.
Zum differentialdiagnostischen Ausschluss einer parenchymatösen Lebererkrankung ist eine sonographische Befundung angezeigt.
Therapie
Die Therapie erfolgt erregerspezifisch antibiotisch. Zur Schmerztherapie können nichtsteroidale Antiphlogistika herangezogen werden.
Bei schwerwiegenden Verklebungen der Leberkapsel mit Umgebungsstrukturen ist eine laparoskopische Adhäsiolyse indiziert.
siehe auch: Gonorrhoe
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