Pemberton-Zeichen
Englisch: Pemberton's sign
Definition
Das Pemberton-Zeichen ist ein klinisches Zeichen für das Vorliegen einer oberen Einflussstauung (Vena-cava-superior-Syndrom, VCSS). Ursache ist meist eine Gewebsvermehrung im Mediastinum, die den venösen Rückfluss aus der oberen Körperhälfte behindert.
Vorgehen
Der Patient wird gebeten, seine beiden Arme über Herzhöhe anzuheben. Beim Anheben beider Arme, dem Pemberton-Manöver, kommt es zu einer lividen Verfärbung, einer Rötung und einer Schwellung des Gesichts, teils auch der Halsregion, wegen der oberen Einflussstauung.
Klinische Relevanz
Das Pemberton-Zeichen ist nützlich, um mediastinale Raumforderungen oder andere Ursachen eines VCSS aufzuspüren. Es dient als erster Hinweis, der durch weiterführende diagnostische Maßnahmen wie eine CT oder MRT bestätigt werden sollte. Besonders in der Onkologie oder Endokrinologie – etwa bei Verdacht auf einen Pancoast-Tumor oder eine massive Struma – kann dieses Zeichen beobachtet werden.
Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und positivem Pemberton-Zeichen haben eher die T-Zell-Variante mit thymischer Läsion, da diese eine raumfordernde Masse im Mediastinum bildet, welche die Vena cava superior komprimiert. Im Gegensatz dazu weist die häufigere B-Zell-ALL normalerweise keine thymische Beteiligung auf.