Patientenleitsystem
Synonyme: PLS, Patienten-Leit-System, Verletztenanhängekarte, VAK
Definition
Das Patientenleitsystem, kurz PLS, ist ein aus der Notfall- und Katastrophenmedizin stammendes Registrierungssystem, das beim Massenanfall von Verletzten (z.B. Großunfall, Katastrophe) eine eindeutige Kennzeichnung und anschließende Registrierung der Patienten ermöglicht.
In Deutschland wird hauptsächlich die Bezeichnung Verletztenanhängekarte verwendet, wobei das System weitgehend dem in Österreich bzw. Schweiz entspricht.
Verwendungszweck
Das Patientenleitsystem soll eine rasche Nummernkennzeichnung der Patienten bei einem Massenanfall gewährleisten. Sie werden in der Regel von der mobilen Bergetriage mitgeführt, die diese dann auch austeilen.
PLS-Tasche
Das grell-orange PLS besteht aus einem beschreibbarem Kunstoff, der zu einer kleinen Tasche geformt werden kann (um weitere Formulare unterzubringen) und anschließend dem Patienten um den Hals gebunden wird.
Folgende Informationen sollten auf dem PLS vermerkt werden:
- Vorderseite:
- Grobdiagnose (Bewusstsein, Atmung, Kreislauf)
- Triage-Anordnung (Triagestufe, Therapiedringlichkeit)
- Abriss für Zielkrankenhaus (Kurzinformation)
- Abriss für Transportmittel (Kurzinformation)
- Rückseite:
- weiterführende medizinische Aufträge (Atemmanagement, Blutung, Medikamente, Lagerung)
Die Tasche enthält zusätzlich noch gelbe Warnaufkleber zur Kennzeichnung kontaminierter Verletzter bzw. Schildchen mit der Aufschrift "Dringend" und "Verstorben".
um diese Funktion zu nutzen.