Pareidolie
von griechisch: para- daneben; eidolon-Bild
Englisch: pareidolia
Definition
Als Pareidolie wird eine Sinnestäuschung bezeichnet, bei der ein tatsächlich vorhandenes Objekt um ein nicht vorhandenes ergänzt wird. So können beispielsweise Worte in ein rauschendes Geräusch oder Gesichter in ein Muster interpretiert werden. Pareidolien kommen so wie Illusionen hauptsächlich bei Gesunden vor. Sie werden auch im Rahmen der Psychodiagnostik (vgl. Rorschach-Test) genützt.
Hintergrund
Die Wahrnehmung des Gehirns basiert auf dem Wiedererkennen von abstrahierten Gemeinsamkeiten (Mustern). Diese entstehen durch Lernvorgänge und werden durch Wiederholung gefestigt. Beim Wiedererkennen eines Gegenstandes werden die entsprechenden gespeicherten Muster abgerufen und ermöglichen ein schnelles Erkennen und Zuordnen des Objektes. Aufgrund dieser abgespeicherten Muster ist aber auch jede Wahrnehmung fehleranfällig und leicht manipulierbar. Pareidolie wird als Ursache von Fehlwahrnehmungen und massenhaft auftretenden Illusionen vermutet (UFO-Sichtungen). Im Gegensatz zur Illusion ist die Pareidolie nicht von Affekt getragen und verschwindet bei vermehrter Aufmerksamkeit nicht.
Auftreten
- bei Gesunden (z.B. Erkennen von Gesichtern in Wolken oder auf der Mondoberfläche)
- bei fieberhaften Erkrankungen (Pareidolien mit meist aufdrängendem Charakter)
- Panikstörungen
- starke Übermüdung
- psychische Belastung
- Drogenmissbrauch, Alkoholintoxikation, Prä-Delir
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