Oxyphile Zelle
Synonyme: Welsh-Zelle, Onkozyt
Definition
Als oxyphile Zelle bezeichnet man einen neben den Hauptzellen bestehenden Zelltyp der Nebenschilddrüse. Sie entstehen über Zwischenformen aus den Hauptzellen, machen aber einen wesentlich kleineren Teil des Parenchyms aus. Mit höherem Lebensalter nimmt ihre Zahl zu.
Morphologie
Oxyphile Zellen haben im Vergleich zu den Hauptzellen ein etwas größeres Volumen und einen kleineren Kern. Ihr Durchmesser beträgt etwa 12 bis 20 μm. Häufig sind sie in kleinen Gruppen angeordnet. Ihre ausgeprägte Oxyphilie (Azidophilie) wird durch das massenhafte Vorkommen von Mitochondrien verursacht. In Präparaten mit überwiegend hellen, inaktiven Hauptzellen sind sie wesentlich einfacher zu erkennen als in aktiveren Drüsenabschnitten, in denen dunkle Hauptzellen überwiegen.
Vorkommen
Oxyphile Zellen sind nur bei wenigen Spezies nachgewiesen (z.B. Mensch, Affen, Rind, Pferd).
Funktion
Die Funktion der oxyphilen Zellen ist zur Zeit (2023) noch nicht abschließend geklärt. Sie sezernieren zusätzliche autokrine bzw. parakrine Faktoren wie das Parathormon-verwandte Peptid (PTHrP) und Calcitriol. Ferner exprimieren sie deutlich mehr calciumsensitive Rezeptoren (CaSRs) als die Hauptzellen.
Pathologie
Die oxyphilen Zellen sind oft auch in Adenomen und bei primärem Hyperparathyreoidismus nachweisbar.