Os interparietale (Veterinärmedizin)
von lateinisch: inter - zwischen
Synonyme: Zwischenscheitelbein, Interparietale
Englisch: interparietal bone
Definition
Als Os interparietale oder auch Zwischenscheitelbein bezeichnet man einen Knochen des Hirnschädels. Es ist bei allen Haussäugetieren zwischen den Scheitelbeinen (Ossa parietalia) und dem Hinterhauptbein (Os occipitale) ausgebildet.
Anatomie
Das Os interparietale ist ursprünglich paarig ausgebildet und liegt median zwischen den Ossa parietalia sowie rostral vor dem Os occipitale. Beim Rind wird es während des Wachstums infolge der Stirnbeinvergrößerung in das Nackengebiet verlagert. Beim Schwein erreicht es die Oberfläche der Schädelkapsel nie. Das liegt daran, dass es mit der Hinterhauptsschuppe (Pars squamosa ossis occipitalis) verschmilzt oder gänzlich fehlt.
Morphologie
Beide Ossa interparietalia verwachsen schon früh zu einem scheitelwärts zugespitzten und unpaaren Knochen. An der Innenfläche springt beim Fleischfresser und Pferd der Sichelfortsatz (Processus tentoricus) in die Schädelhöhle vor. Dieser bildet mit dem Sichelfortsatz des Hinterhauptbeins und denen der Scheitelbeine das knöcherne Hirnzelt (Tentorium cerebelli osseum). Bei der Katze wird das knöcherne Hirnzelt allein durch die Sichelfortsätze der Scheitelbeine gebildet. Beim Wiederkäuer und Schwein entspricht die Eminentia cruciformis dem knöchernen Hirnzelt.
Das Os interparietale enthält den Canalis sinus transversi (fehlt der Katze). Die Außenfläche trägt beim Fleischfresser und Pferd den Anteil der Crista sagittalis externa.
Verwachsung
Die Verwachsung des Os interparietale mit dem Os occipitale und mit den Ossa parietalia erfolgt bei den einzelnen Tierarten zu verschiedenen Zeiten. Bei der Katze bleibt es jedoch zeitlebens durch eine Naht (Sutur) isoliert.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band I: Bewegungsapparat. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004
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