Oligomycin
von altgriechisch: ὀλίγος ("oligos") - wenig; μύκης ("mýkés") - Pilz
Synonym: Rutamycin
Englisch: oligomycin
Definition
Oligomycine, kurz Omy, sind eine Gruppe von Makrolidantibiotika, die aus Streptomyceten gewonnen werden. Sie hemmen die ATP-Synthase. Aufgrund ihrer toxischen Wirkung werden Oligomycine jedoch nicht therapeutisch eingesetzt.
Terminologie
Die Bezeichnung "Oligomycin" wird auch als Synonym für eine Mischung von Oligomycin A, B und C verwendet, die als Pulver erhältlich ist und für Forschungszwecke verwendet wird.
Einteilung
Die bekanntesten Vertreter sind:
- Oligomycin A
- Oligomycin B und
- Oligomycin C
Darüber hinaus gehören Olicomycin D, E und F sowie Rutamycin B zur Gruppe der Oligomycine.
Biochemie
Oligomycine haben einen komplexen makrozyklischen Lakton-Ring. Sie binden spezifisch an den F0-Teil (Eingang des Protonenkanals) der ATP-Synthase und blockieren so den Transport von Protonen. Es wird vermutet, dass die Bindung zu einer Konformationsänderung des F0-Teils führt, die auch die ATP-Synthese über den F1-Teil verhindert. Durch den gehemmten Protonentransport kommt die oxidative Phosphorylierung und damit die zelluläre Energiegewinnung zum Erliegen.[1]
Toxizität
Oligomycine werden aufgrund ihrer Potenz und Toxizität nicht als therapeutische Antibiotika verwendet, da sie ebenfalls die mitochondriale ATP-Synthase beim Menschen hemmen. In Studien mit humanen Zellkulturen konnten zudem oxidative, inflammatorische und destruktive Effekte gezeigt werden. Darüber hinaus führen Oligomycine dosisabhängig zum Zelltod.[2][3]
Quellen
- ↑ Stryer, Biochemie; Kurzlehrbuch Biochemie, Königshoff und Brandenburger
- ↑ Nieminen et al. ATP depletion rather than mitochondrial depolarization mediates hepatocyte killing after metabolic inhibition. Am J Physiol. 267(1 Pt 1): C67-74. 1994
- ↑ Valcárcel-Ares et al. Mitochondrial dysfunction promotes and aggravates the inflammatory response in normal human synoviocytes. Rheimatology. 53(7): 1332-1343. 2014
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