Flächendesinfektion
Englisch: surface disinfection, area disinfection
Definition
Unter der Flächendesinfektion versteht man in der Medizin die systematische Keimreduktion (Desinfektion) auf Oberflächen, insbesondere in ambulanten oder stationären medizinischen Einrichtungen.
Hintergrund
Krankheitserreger können monatelang auf Oberflächen überleben und stellen eine potentielle Infektionsquelle dar. Besonders problematisch sind:
- häufig berührte Flächen (z.B. Türgriffe oder Handläufe)
- patientennahe Flächen (Krankenbett, Nachttisch)
- Flächen im Sanitärbereich (Toiletten, Badewannen, Duschen)
- Arbeitsflächen für die Vorbereitung von Medikamenten oder Spritzen
- Fußböden
- Flächen, die mit Körperflüssigkeiten in Kontakt gekommen sind
Abgrenzung
Grundsätzlich werden bei der Behandlung von Oberflächen Reinigung und Desinfektion unterschieden:
- Eine Reinigung dient primär der Beseitigung von Verschmutzungen. Es werden lediglich Wasser und reinigungsverstärkende Zusätze (i.d.R. Tenside) verwendet, die jedoch keine oder nur eine schwache keimtötende Wirkung haben.
- Die Desinfektion zielt darauf ab, die Anzahl der vermehrungsfähigen Mikroorganismen zu reduzieren - auch auf makroskopisch "sauberen" Flächen. Dabei soll ein möglichst keimfreier Zustand der desinfizierten Bereiche erreicht werden. Die Flächendesinfektion wird in Gesundheitseinrichtungen prophylaktisch eingesetzt, um eine Besiedelung kritischer Bereiche zu verhindern.
Eine Kombination beider Verfahren ist die desinfizierende Reinigung.
Methoden
Die Flächendesinfektion erfolgt mit speziellen Flächendesinfektionsmitteln, die meist mittels Wischen auf die zu behandelnden Flächen aufgebracht werden. Dabei muss die individuelle Einwirkzeit des Desinfektionsmittels eingehalten werden, um eine ausreichende keimreduzierende Wirkung zu entfalten. Das ausschließliche Sprühen von Desinfektionsmitteln ist weniger effizient.
Ein weitere Möglichkeit der Flächendesinfektion ist die Bestrahluung mit UV-C-Licht.