Dens natalis
Synonyme: "Hexenzahn", prälaktaler Zahn, Dens connatus, nataler Zahn
Definition
Als Dens natalis werden Zähne bezeichnet, die bereits bei Geburt teilweise oder vollständig durchgebrochen sind. Es handelt sich meist um eine Dentitionsstörung, nur sehr selten liegt ein echter akzessorischer Zahn vor.
siehe auch: Dens neonatalis
Ätiologie
Die Ätiologie ist nicht genau bekannt, jedoch sind einige Syndrome mit einem Dens natalis assoziiert:
Bei Säuglingen von Müttern, die stark mit polychlorierten Biphenylen (PCB) und Dibenzofuranen (PCDF) belastet sind, wurde über eine erhöhte Prävalenz nataler Zähne berichtet.
Klinik
Oft sind die Zähne locker, verfärbt, klein und hypoplastisch. Je nach Reifegrad können sie aber auch normalen Milchzähnen ähneln. Sie können zudem eine Schmelzhypoplasie aufweisen. Meist handelt es sich um Schneidezähne des Unterkiefers, gefolgt von Schneidezähnen des Oberkiefers.
Da die Zähne sehr locker sind, besteht die Gefahr, dass sie vom Kind verschluckt oder aspiriert werden. Zudem können Schmerzen beim Stillen auftreten, die zu einer Nahrungsverweigerung führen. Bei der stillenden Mutter sind Verletzungen an der Brustwarze und daraus resultierende Entzündungen möglich.
Therapie
Reguläre natale Zähne, die keine Komplikationen verursachen, werden zahnärztlich kontrolliert und verbleiben im Kiefer. Akzessorische Zähne werden i.d.R. entfernt.
Quellen
- Weber, Memorix Zahnmedizin 6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Thieme, 2024
- Mhaske et al., Natal and neonatal teeth: an overview of the literature, ISRN Pediatr, 2013