Musculi serrati (Geflügel)
Synonym: Mm. serrati
Definition
Die Musculi serrati sind kleine Skelettmuskel im Bereich des Schultergürtels beim Geflügel.
Anatomie
Die Musculi serrati verspannen als kleine Muskeln die Scapula (Schulterblatt) mit der seitlichen Brustwand.
Verlauf
Beim Huhn kann eine zweiteilige oberflächliche Lage von einer tiefen Lage sowie einem Hautast unterschieden werden:
- Musculus serratus superficialis:
- Pars cranialis
- Pars caudalis
- Musculus serratus profundus
- Hautast (Pars metapatagialis)
Die Pars cranialis des Musculus serratus superficialis entspringt am distalen Ende der ersten Rippe und zieht mit konvergierendem und kraniodorsal gerichtetem Faserverlauf an das vordere Drittel der Scapula. Die Pars caudalis stammt von den hinteren Rippen, bleibt im gesamten Verlauf gleich breit und setzt mit kraniodorsalem Faserverlauf am kaudalen Scapulaviertel an.
Der Musculus serratus profundus entspringt gezackt an den ersten Rippen, zieht flächig nach kaudodorsal und setzt in der Mitte der Scapula an. Ein zusätzlicher - vom oberen Rand der Pars caudalis des Musculus serratus superficialis stammender Hautast - verbindet sich mit einem entsprechenden Ast des Musculus latissimus dorsi, um an der mittleren Flughaut (Patagium) zu inserieren.
Bei der Taube entspringt die Pars cranialis des Musculus serratus superficialis zweiköpfig an der 2. und 3. Rippe. Bei der Ente ist dieser Muskel einköpfig und stammt von der 1. Rippe. Die restlichen Muskelabschnitte verhalten sich wie beim Huhn.
Innervation
Die Musculi serrati superficialis et profundus werden durch Äste des Plexus brachialis accessorius innerviert.
Funktion
Bei Kontraktion wirken die Musculi serrati als Antagonisten (Gegenspieler) der Musculi rhomboidei. Sie sind ebenso für die Fixierung der Scapula zuständig und können auch deren Lage geringfügig ändern. Ob die Musculi serrati auch als Hilfsinspiratoren während des Flugaktes dienen, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Die Pars metapatagialis ist für das Spannen der mittleren Flughaut zuständig.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.
- King, Anthony S. et al. Handbook of Avian Anatomy: Nomina Anatomica Avium. Second Edition. Cambridge, Massachusetts. Published by the Club, 1993.
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