Als molekulare Remission, kurz MR, bezeichnet man eine bestimmte Remissionsform, die dadurch charakterisiert ist, dass bei einer molekulargenetischen Untersuchung bestimmte maligne Transkripte reduziert bzw. nicht mehr nachweisbar sind.
Der Bezeichnung molekulare Remission bezieht sich insbesondere auf Patienten mit einer chronischen myeloischen Leukämie (CML). In diesem Fall wird nach Erstdiagnose sowie nach weiteren definierten Zeitpunkten ein sogenanntes molekulares Monitoring duchgeführt. Hierbei werden etwa 10 ml EDTA-antikoaguliertes Blut entnommen und anschließend mittels quantitativer Echtzeit-PCR (RT-PCR) die Menge an BCR-ABL1-mRNA bestimmt.
Ein negatives PCR-Ergebnis, also das Fehlen von BCR-ABL1-Transkripten wird als komplette molekulare Remission bezeichnet (CMR, complete molecular remission).
Durch sensitivere Messmethoden relativiert sich dieser Begriff jedoch, da bei der Mehrheit der Patienten weiterhin eine Resterkrankung nachweisbar ist. Zur besseren Charakterisierung des PCR-Ergebnisses wird die molekulare Remission daher in logarithmischen Stufen und standardisiert nach einer internationalen Skala angeben. Dabei definiert man eine Mindestmenge an Kontrolltranskripten von sogenannten Housekeeping-Genen (ABL1 und β-Glucuronidase), um die Sensitivität der Probe sicherzustellen. Somit wird unterschieden zwischen:
siehe auch: zytogenetische Remission, hämatologische Remission
Diese Seite wurde zuletzt am 2. Dezember 2020 um 12:08 Uhr bearbeitet.
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