Mikrosäulen-Agglutination
Englisch: microcolumn agglutination test, MCAT
Definition
Die Mikrosäulen-Agglutination ist eine Weiterentwicklung der Erythrozyten-Agglutination, bei der die Agglutinationsreaktion durch ein Filter aus Mikropartikeln sichtbar gemacht wird. Die Mikrosäule wird zentrifugiert, nicht agglutinierte Erythrozyten können dabei das Filter passieren, agglutinierte Erythrozyten bleiben hängen.
Hintergrund
Gegenüber der herkömmlichen Agglutination im Reagenzröhrchen hat die Mikrosäulen-Agglutination verschiedene Vorteile. Die Technik erhöht die Empfindlichkeit des Verfahrens. Die Reaktionsstärken sind besser vergleichbar. Es wird weniger Probenmaterial benötigt und die Reaktion kann besser dokumentiert werden.
Abhängig vom Hersteller werden die Mikrosäulen als Gelkarte oder Kassette bezeichnet. Sie enthalten entweder ein Gel oder feinste Glaspartikel als Filter.
Es wird eine spezielle Kartenzentrifuge benötigt, in der die Mikrosäulen aufrecht zentrifugiert werden können. Dazu gibt es optische Lesegeräte, die die Ergebnisse erfassen und in ein Laborinformationssystem einspeisen können. Auch Vollautomaten, die die gesamte Analyse selbstständig durchführen, sind verfügbar. Es handelt sich um herstellerabhängige Systeme, die nicht untereinander kombiniert werden können, da Formate und Protokolle proprietär sind.
Bestimmung der Rhesusformel und Kell-Eigenschaft mit der Mikrosäulen-Agglutination. Die Reaktionen bei c und e sind stark positiv, alle anderen Reaktionen sind negativ. Die Säule ganz rechts ist die Negativ-Kontrolle, sie dient zum Ausschluss unspezifischer Agglutination. Die Karte ist ca. 5 cm breit.
um diese Funktion zu nutzen.