Miasma
Definition
Als Miasma bezeichnete man früher eine krankheitsverursachende Materie, die durch faulige Prozesse in Luft und Wasser entsteht. Heute wird der Begriff nur noch selten verwendet, z.B. um metaphorisch ungesunde oder verschmutzte Umgebungen zu beschreiben.
Geschichte
Der Begriff Miasma stammt aus der Antike. Er bedeutet so viel wie "Verunreinigung", "unreine Luft" oder "Ansteckung". Hippokrates von Kos (460–375 v. Chr.) prägte als erster den Begriff "μίασμα" und gilt als Begründer der Lehre von den Miasmen.
In der Antike und sogar bis ins späte Mittelalter glaubte man, dass Krankheiten von faulendem Material, Abwasser oder anderen ungesunden Umgebungsfaktoren ausgingen. Es wurde angenommen, dass das Einatmen oder der Kontakt mit Miasma Krankheiten verursachen könne, darunter die Pest, Cholera und andere Seuchen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Verständnis von Krankheit(en) weiter.
Im 19. Jahrhundert begannen Wissenschaftler wie Louis Pasteur und Robert Koch, die Rolle von Bakterien und Viren bei der Verbreitung von Krankheiten zu erforschen. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigten, dass nicht Miasma, sondern Mikroorganismen die tatsächlichen Ursachen von Infektionen waren.
Die Entdeckungen der Mikrobiologie führten zu einem Paradigmenwechsel in der Medizin. Hygienemaßnahmen und die Entwicklung von Impfstoffen und Antibiotika trugen zur drastischen Verbesserung der medizinischen Versorgung bei.
Quellen
- Wikipedia; Miasma; abgerufen am 18.07.2023
- Wikipedia; Miasma theory; abgerufen am 18.07.2023
- Wien Geschichte Wiki; Miasmentheorie; abgerufen am 18.07.2023
- Wikipedia; Hygiene; abgerufen am 18.07.2023