Methacholintest
Synonym: Methacholin-Provokationstest
Englisch: methacholine challenge test
Definition
Der Methacholintest ist ein unspezifischer, inhalativer Provokationstest, der in der Allergologie und Pneumologie eingesetzt wird. Er dient dem Nachweis einer bronchialen Hyperreaktivität, zum Beispiel bei Verdacht auf Asthma bronchiale.
Testprinzip
Methacholin ist ein Muskarinrezeptor-Agonist und damit ein direktes Parasympathomimetikum, das in der Lunge eine dosisabhängige Bronchokonstriktion auslöst. Bei Patienten mit Asthma bronchiale, aber auch infolge chronischer Entzündung durch Infekte oder inhalativer Noxen (Lacke und Farben, Nagellackentferner, Haarspray), ist diese Reaktion deutlich ausgeprägter als beim Gesunden.
Wird einem symptomfreien Patienten mit Verdacht auf Asthma unter kontrollierten Bedingungen Methacholin über einen Vernebler zugeführt, kommt es zu Veränderungen von Lungenparametern (FEV1, Atemwegswiderstand), die sich mittels der Spirometrie erfassen lassen. Verändern sich diese Werte schon unter dem Schwellenwert von 0,5 mg, wird der Test als positiv gewertet. Auf diese Weise kann die Diagnose eines hyperreagiblen Bronchialsystems und damit einer obstruktiven Ventilationsstörung gesichert werden.
Rahmenbedingungen
Ein Methacholintest kann einen Asthmaanfall auslösen. Deshalb wird der Test nur in einem entsprechend ausgerüsteten Lungenfunktionslabor mit geschultem Personal durchgeführt. Bei Auftreten von Atembeschwerden werden dem Patienten Sauerstoff und Betasympathomimetika verabreicht. Ein Arzt mit Erfahrung in der Notfallmedizin sollte im Ernstfall erreichbar sein.
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