Mekoniumpfropf-Syndrom
Synonym: Mekoniumpropfsyndrom
Englisch: meconium plug syndrome
Definition
Ein Mekoniumpfropf-Syndrom entsteht durch die Eindickung von Mekonium im Kolon und tritt in der Regel bei Frühgeborenen, seltener auch bei Neugeborenen auf. Die Diagnose wird gestellt, wenn nach mehr als 48 Stunden kein Mekonium absetzt wurde. Die Symptome können dem klinischen Bild eines Mekoniumileus ähneln.
Ätiologie
Ursache für ein Mekoniumpfropf-Syndrom ist die geringe Darmmotilität beim Frühgeborenen. Seltener tritt ein Mekoniumpfropf-Syndrom auch beim Neugeborenen auf. Zudem kann es im Zusammenhang mit einem Diabetes der Mutter, einem Morbus Hirschsprung oder der mütterlichen Einnahme von Magnesiumsulfat auftreten.
Das Mekoniumpfropf-Syndrom ist nicht wie ein Mekoniumileus mit einer Zystischen Fibrose assoziiert.
Klinik
Hauptsymptom eines Mekoniumpfropf-Syndroms ist der fehlende Abgang von Mekonium. Darüber hinaus können bei den betroffenen Kindern ein geblähtes Abdomen und/oder Erbrechen auftreten.
Eine Darmperforation mit nachfolgender Peritonitis ist eine wichtige Komplikation eines Mekoniumpfropf-Syndroms. Sie kann aber ebenfalls durch das therapeutische Anspülen des Darms entstehen.
Diagnose
Wenn ein Frühgeborenes nach 48 Stunden kein Mekonium abgesetzt hat, ist die Diagnose eines Mekoniumpfropf-Syndroms zu stellen.
Therapie
Damit der Mekoniumpropf abgeht, wird der Darm mit einer Kochsalzlösung angespült. Falls eine Darmperforation vorliegt, ist sowohl eine antibiotische Therapie als auch ein operatives Vorgehen mit Anlage eines passageren Anus praeter indiziert.
Prognose
Das Mekoniumpropf-Syndrom hat in der Regel eine gute Prognose. Aufgrund einer möglichen Assoziation mit Morbus Hirschsprung sollte dieser ausgeschlossen werden.
Literatur
- Mekoniumpfropfsyndrom - Pädiatrie - MSD Manual Profi-Ausgabe, abgerufen am 18.11.2021
- Pschyrembel online - Mekoniumpfropfsyndrom, abgerufen am 18.11.2021
- Bald et al. Kurzlehrbuch Pädiatrie, Thieme Verlag, 2012
- Berger et al. Kinderchirurgie. Springer Reference Medizin, 2018
- Kröner et al. Basiswissen Pädiatrie, Springer Verlag, 2010
- Thieme eRef - Mekoniumpfropf-Syndrom, abgerufen am 18.11.2021
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