Marburger Herz-Score
Definition
Der Marburger Herz-Score dient zur Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) bei Patienten mit Thoraxschmerzen und wurde für die hausärztliche Versorgungsebene entwickelt.
Anwendung
Der Marburger Herz-Score kann bei Patienten mit folgenden Kriterien angewandt werden:[1]
- Brustschmerzen (Schmerzen, Missempfindungen etc. im Bereich des anterioren Thorax) als Haupt- oder Nebenberatungsanlass unabhängig von der konkreten Lokalisation oder Ausstrahlung
- Neu aufgetretene oder veränderte Brustschmerzen
- 18. Lebensjahr erreicht
- Mit und ohne vorbekannte KHK
Kriterium | Punktzahl |
---|---|
Geschlecht und Alter (M ≥55 Jahre; W ≥65 Jahre) | 1 |
Vaskuläre Erkrankung in der Anamnese (KHK, pAVK, TIA, Schlaganfall) | 1 |
Beschwerden sind belastungsabhängig. | 1 |
Die Schmerzen sind durch Palpation nicht reproduzierbar. | 1 |
Der Patient geht davon aus, dass der Schmerz kardialen Ursprungs ist. | 1 |
Interpretation
Für die Bestimmung des Marburger Herz-Score werden die einzelnen Punkte addiert. Die Wahrscheinlichkeit für eine KHK als Ursache für die Thoraxschmerzen ist abhängig vom Gesamtwert:[1]
- 0 oder 1 Punkte: sehr gering (<1 %)
- 2 Punkte: gering (5 %)
- 3 Punkte: mittel (25 %)
- 4 oder 5 Punkte: hoch (65 %)
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 DEGAM-Leitlinie, abgerufen am 25.01.2024
Literatur
- Bösner S. et al, Ruling out coronary heart disease in Primary Care, Development and international validation of a simple rule, CMAJ, 2010, 182(12), 1295-300
Fachgebiete:
Allgemeinmedizin, Kardiologie
Du musst angemeldet sein,
um diese Funktion zu nutzen.
um diese Funktion zu nutzen.