Leucovorin-Rescue
Definition
Als Leucovorin-Rescue wird die Substitution von Leucovorin im Rahmen der Zytostatikatherapie mit dem Folsäure-Antagonisten Methotrexat (MTX) bezeichnet. Leucovorin ist ein aktiver Metabolit der Folsäure, der als Calciumsalz vorliegt. Ziel ist die Abmilderung der toxischen Nebenwirkungen von MTX.
Klinik
Üblicherweise wird ein Leucovorin-Rescue ab einer Dosis von 500 mg MTX durchgeführt, um dessen Nebenwirkungen wie Knochenmarksuppression und Hepatotoxizität abzuschwächen.
Mit der Gabe sollte spätestens 24 Stunden nach MTX-Gabe begonnen werden. Sie wird bis zu 72 Stunden fortgeführt. Die Therapie erfolgt, bis der MTX-Spiegel im Serum unter 10-7 mol/l abgefallen ist. Die genaue Berechnung erfolgt dabei entweder mithilfe der graphischen Darstellung nach Kotz und Kirsch[1] oder mittels der Formel nach Sauer:
- Leucovorin (mg) = 10 x MTX (mg/l) x 0,76 x kgKG
Die Initialdosis beträgt meist 15 mg Leucovorin/m2 Körperoberfläche oral alle 6 Stunden.
Quellen
- ↑ dgop.org - Onkologisch-pharmazeutischer Fallbericht, abgerufen am 29.06.2022