Lateraler Oberarmlappen
Englisch: lateral arm flap, LAF
Definition
Der laterale Oberarmlappen ist ein vielseitiger fasziokutaner Lappen, der in der rekonstruktiven Chirurgie weit verbreitet ist. Er wurde erstmals 1982 von Song et al. beschrieben und hat sich seitdem als zuverlässiges Verfahren zur Abdeckung von Weichteildefekten etabliert, insbesondere im Kopf-Hals-Bereich sowie an den oberen und unteren Extremitäten.[1][2]
Beschreibung
Der laterale Oberarmlappen erstreckt sich typischerweise von der Ansatzstelle des Musculus deltoideus bis zum lateralen Epikondylus des Humerus. Die Blutversorgung erfolgt über Äste der Arteria profunda brachii, was eine konstante vaskuläre Anatomie gewährleistet.
Dimensionen
Der laterale Oberarmlappen ist ein lang gestielter Lappen mit einer maximalen Dimension von etwa 10 x 14 cm.
Indikationen
Der LAF kann in verschiedenen klinischen Szenarien eingesetzt werden, z.B.:
- zur Deckung kleiner bis mittelgroßer Defekte an Hand und Handgelenk sowie im Kopf-Hals-Bereich
- als lokaler Lappen zur Abdeckung von Defekten über der Schulter und dem Ellbogen
- als osteokutaner Lappen, wenn ein vaskularisiertes Knochentransplantat erforderlich ist.
Kontraindikationen sind vorbestehende Gefäßerkrankungen oder anatomische Variationen, die die Blutversorgung des Lappens beeinträchtigen könnten.[3]
Nachteile
- Mögliche Sensibilitätsstörungen aufgrund der Nervenversorgung
- Limitierte Größe des Lappens bei bestimmten Defekten
- auffälliger Hebedefekt
Quellen
- ↑ Kokkalis, Z. T., Papanikos, E., Mazis, G. A., Panagopoulos, A., & Konofaos, P. (2019). Lateral arm flap: indications and techniques. European Journal of Orthopaedic Surgery & Traumatology. DOI: 10.1007/s00590-019-02363-01.
- ↑ PMC (2012). The free lateral arm flap—a reliable option for reconstruction of the .... Retrieved from PMC
- ↑ Springer Medizin (2019). The lateral arm flap. Retrieved from Springer Medizin https://www.springermedizin.de/the-lateral-arm-flap/9023840