Kreuzpräsentation
Englisch: cross presentation
Definition
Bei einer Kreuzpräsentation werden extrazelluläre Antigene auf MHC-Klasse-I-Komplexen den CD8+ zytotoxischen T-Zellen präsentiert. Die Kreuzpräsentation erfolgt vor allem durch dendritische Zellen.
Hintergrund
Die Kreuzpräsentation findet besondere Bedeutung in der Initiation einer zytotoxischen T-Zellantwort gegen Viren und Tumore, die nicht direkt dentritische Zellen infizieren oder betreffen. Dadurch wird eine adaptive Immunantwort eingeleitet. Seltener erfolgt die Kreuzpräsentation durch bestimmte Endothelzellen (z.B. Leber-sinusoidale Endothelzellen), Makrophagen oder B-Zellen. Exogene Peptide werden durch zellspezifische Mechanismen aufgenommen und über MHC-Klasse-I-Komplexe an CD8+-T-Zellen präsentiert.
Von dendritischen Zellen wird das exogene Peptid mittels Phagozytose aufgenommen. Die Ansäuerung des Phagosoms wird verhindert, wodurch das Peptid ins Zytosol gelangen kann. Dort wird es über Proteasome abgebaut und gelangt so als Antigen auf den MHC-Klasse-I-Präsentationsweg.
Eine Ausnahme bildet die Kreuzpräsentation von exogenen Antigenen über den MHC-Klasse-II-Komplex. Hierbei werden CD4+ T-Helferzellen stimuliert, sodass sich diese zu T-Effektorzellen entwickeln.
Literatur
- Murphy et al. Wie Antigene den T-Lymphocyten präsentiert werden. Janeway Immunologie. 2018
- Embgenbroich et al. Current Concepts of Antigen Cross-Presentation. Front. Immunol. 9. 2018