Kreuzbandplastik
Synonyme: Kreuzbandersatzplastik, KB-EPL, ACL-Rekonstruktion, PCL-Rekonstruktion
Englisch: anterior cruciate ligament reconstruction, posterior cruciate ligament reconstruction
Definition
Als Kreuzbandplastik bezeichnet man ein operatives Verfahren zur Therapie einer Kreuzbandruptur.
Hintergrund
Bei der Kreuzbandplastik werden autologe oder allogene Transplantate zur Wiederherstellung der Kreuzbandstruktur und -funktion genutzt. Diese rekonstruktiven Verfahren sind die am häufigsten angewendeten operativen Techniken.
Mögliche autologe Transplantate sind:
- Sehne des Musculus semitendinosus
- Sehne des Musculus gracilis
- Patellarsehne
- Sehne des Musculus quadriceps femoris
Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes
Aktuell (2025) werden am häufigsten die Sehne des Musculus semitendinosus oder die Sehne des Musculus gracilis verwendet. Die Entnahme erfolgt am Pes anserinus. Als Alternative kommt in den letzten Jahren zunehmend auch die Sehne des Musculus quadriceps femoris zum Einsatz.
Die beschriebenen Transplantate werden zunächst entnommen, dann armiert und anschließend durch Bohrkanäle in Tibia und Femur eingezogen. Im Idealfall ergibt sich ein ähnlicher Verlauf des neuen Kreuzbandes wie vor der Ruptur (anatomische Rekonstruktion).
Der Eingriff erfolgt meist in Vollnarkose oder Spinalanästhesie. Zur postoperativen Schmerztherapie werden in einigen Kliniken Schmerzkatheter eingesetzt (z.B. im Rahmen eines Femoralisblocks).
Rehabilitation
Es kann über ein Jahr dauern, bis eine annähernd vollständige Rehabilitation nach einer VKB-EPL überstanden ist.
Alternative Verfahren
Alternativ zur Ersatzplastik können in einigen Fällen vor allem vordere Kreuzbänder langfristig refixiert werden.
siehe auch: Kreuzbandnaht