Keramikimplantat (Zahnmedizin)
Englisch: ceramic implant
Definition
Unter einem Keramikimplantat versteht man in der Zahnmedizin ein metallfreies Zahnimplantat aus Keramik. Als Material wird Zirkonoxid verwendet.
Eigenschaften
Zirkonoxid gilt eigentlich eher als ein metallurgisches als ein keramisches Material. Dennoch werden Zirkonoxid-Implantate zu den metallfreien Implantaten gezählt.
Keramikimplantate haben eine hohe Biokompatibilität und geben keine Partikel an das umliegende Gewebe ab. Dadurch sinkt das Risiko für allergische Reaktionen. Dies ist insbesondere für Patienten mit Risikofaktoren für Allergien oder Abstoßungsreaktionen relevant. Zudem können sich Bakterien und Plaque auf Keramik schlechter ansiedeln als auf Titan.
Insbesondere im Frontzahnbereich werden zunehmend Keramikimplantate genutzt, da die ästhetischen Ergebnisse bei dünnem Zahnfleisch besser sind. Das Implantat scheint im Vergleich zu Titanimplantaten weniger durch das Zahnfleisch durch und entspricht der natürlichen Farbe der Zahnwurzel.
Nachteile
Die Knocheneinheilung von Keramikimplantaten dauert länger als bei Titan (24 Wochen vs. 6 bis 12 Wochen). Daher muss über einen relativ langen Zeitraum eine übermäßige Belastung vermieden werden. Zudem sind die Material- und Produktionskosten höher als bei Implantaten aus Titan.
Es existieren bislang (2024) noch keine Langzeitstudien zu Keramikimplantaten.
Literatur
- Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik – Keramitimplantate: Metallfreie Zahnimplantate, abgerufen am 14.05.2024
- implanteer.de – Titan oder Keramik: Welches ist das bessere Implantat?, abgerufen am 14.05.2024
- swiss-biohealth.com – Die Metall-Alternative: Keramik-Implantate, abgerufen am 14.05.2024
um diese Funktion zu nutzen.