Ossa carpi (Geflügel)
Synonym: Karpalknochen
Definition
Die Ossa carpi des Geflügels sind stark reduzierte Knochen des Handskeletts.
Anatomie
Aufgrund der Umgestaltung der Vordergliedmaße zum Flügel (Ala) hat das Handskelett eine starke Umkonstruktion erfahren. Von den ursprünglich angelegten Vorderfußwurzelknochen sind nur noch zwei Elemente der proximalen Reihe übrig geblieben:
- das Os carpi radiale und
- das Os carpi ulnare.
Die restlichen Karpalknochen sind mit drei Mittelhandknochen (Ossa metacarpalia) zu einem Komplex vereint, der als Carpometacarpus bezeichnet wird.
Morphologie
Die definitiven Ossa carpi sind mit den primären Karpalknochen der Haussäugetiere nicht identisch. Aufgrund ihrer Lage werden sie als Os carpi radiale und Os carpi ulnare bezeichnet. Ersteres steht über eine Facies articularis radialis mit dem Radius (Speiche) sowie über eine Facies articularis ulnaris mit der Ulna (Elle) in gelenkiger Verbindung. Das Os carpi ulnare hingegen weist eine Facies articularis ulnaris als Gelenkfläche mit der Ulna und eine Facies articularis metacarpalis zur gelenkigen Verbindung mit dem Carpometacarpeus auf.
Während das Os carpi radiale ein kompakt gebauter Knochen ist, weist das Os carpi ulnare eine tief eingeschnittene Incisura metacarpalis auf.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.
- King, Anthony S. et al. Handbook of Avian Anatomy: Nomina Anatomica Avium. Second Edition. Cambridge, Massachusetts. Published by the Club, 1993.