Item (Testtheorie)

Man unterscheidet Items nach ihrer Antwortstruktur:

• Dichotome Items: Zwei Antwortmöglichkeiten (z.B. „richtig/falsch“, „ja/nein“).
• Polytome Items: Mehrere geordnete Antwortkategorien (z.B. Likert-Skala von 1 bis 5).
• Offene Items: Frei zu formulierende Antworten (z.B. bei projektiven Verfahren).
• Leistungs- vs. Persönlichkeitsitems: Je nach Zielsetzung werden kognitive Fähigkeiten (z.B. in Intelligenztests) oder dispositionale Merkmale (z. B. in Persönlichkeitsfragebögen) erfasst.

Die Qualität eines Tests hängt maßgeblich von der Güte seiner Items ab. Bei der Itemformulierung ist auf Verständlichkeit, Eindeutigkeit und inhaltliche Relevanz zu achten. Je nach Testtheorie (klassisch oder probabilistisch) ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an die Itemcharakteristika.

Zur Beurteilung der psychometrischen Qualität eines Items werden verschiedene Kennwerte berechnet, darunter:

• Itemschwierigkeit (p-Wert): Gibt an, wie leicht ein Item gelöst oder bejaht wird.
• Trennschärfe: Misst den Zusammenhang eines Items mit dem Gesamttestwert; ein Maß dafür, wie gut ein Item zwischen Personen mit hoher und niedriger Ausprägung des Merkmals differenziert.
• Itemvarianz: Ein hoher Wert spricht für ein differenzierendes Item.

Während die klassische Testtheorie davon ausgeht, dass der Testwert eine Summe der Itemantworten darstellt, modelliert die IRT den Zusammenhang zwischen latenter Fähigkeit und Antwortwahrscheinlichkeit auf Itemebene. Items erhalten dabei spezifische Parameter wie Schwierigkeit, Diskriminationsfähigkeit und ggf. Erratungswahrscheinlichkeit.

Die Itemebene ist nicht nur für die Reliabilität eines Tests relevant, sondern auch für die Validität. Nur gut konstruierte Items können das intendierte Konstrukt valide erfassen. Daher wird in der Testentwicklung besonderer Wert auf Itemanalysen im Rahmen von Pilotierungen und normativen Studien gelegt.