Iridotomie
Englisch: iridotomy
Definition
Die Iridotomie ist ein ophthalmologischer Eingriff zur Behandlung eines Engwinkelglaukoms, bei dem z.B. mittels YAG-Laser ein kleines Loch in das Irisgewebe modelliert wird. Dadurch entsteht eine Kurzschlussverbindung zwischen der vorderen und der hinteren Augenkammer, durch die das Kammerwasser abfließen kann.
Hintergrund
Bei einem Engwinkelglaukom ist der Kammerwinkel zwischen Iris und Hornhaut, verengt. Eine mögliche Ursache ist z.B. eine Verklebung der Iris mit der Linse. Dadurch kann das Kammerwasser aus der hinteren Kammer nicht mehr in die vordere fließen. Das Kammerwasser staut sich, die Iris wölbt sich nach vorne und der Kammerwinkel wird durch die Iris verlegt. Eine Perforation der Iris durch Iridotomie ermöglicht eine erneute Kammerwasserzirkulation. Der Augeninnendruck sinkt und der Sehnerv wird entlastet.
Abgrenzung
Die Iridotomie darf nicht mit der Iridektomie verwechselt werden, bei der chirurgisch ein Stück des Irisgewebes ausgeschnitten wird. Dafür muss der Bulbus eröffnet werden.
Durchführung
Mittels YAG-Laser wird ein peripher bei 12 Uhr ein kleines Loch in der Iris modelliert. Dafür muss die Kornea durchsichtig sein. Bei Hornhauttrübung oder -quellung ist eine chirurgische Iridektomie indiziert.
Indikationen
Hauptindikation für eine Iridotomie ist das Engwinkelglaukom. Zudem wird häufig am zweiten, nicht betroffenen Auge eine prophylaktische Iridotomie durchgeführt.
Komplikationen
Mögliche Komplikationen sind Blutungen, ein erhöhter Augeninnendruck unmittelbar nach dem Eingriff sowie Infektionen. Zudem kann es zu einer verschwommenen Sicht oder zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit kommen.
Literatur
- Grehn, Augenheilkunde, Springer Verlag, 31. Auflage, 2012
- Sachsenweger et al., Duale Reihe Augenheilkunde, Thieme Verlag, 2. Auflage, 2003