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Intertarsalgelenk (Geflügel)

Synonym: Articulatio intertarsalis
Englisch: intertarsal joint

1. Definition

Als Intertarsalgelenk oder Articulatio intertarsalis bezeichnet man das Gelenk zwischen Tibiotarsus und Tarsometatarsus beim Geflügel.

2. Anatomie

Da beim adulten Vogel die Tarsalknochen im Sprunggelenk nicht selbstständig sind, findet in diesem Bereich nur eine Artikulation zwischen den Kondylen des Tibiotarsus (Condylus medialis und Condylus lateralis) und den proximalen Gelenkflächen des Tarsometatarsus (Cotyla medialis und Cotyla lateralis) statt. Da die Fibula bereits auf halber Höhe des Tibiotarsus endet, ist sie nicht am Intertarsalgelenk beteiligt.

2.1. Menisken

Bei den meisten Vögeln ist der laterale Meniskus (Meniscus lateralis) voll ausgebildet. Einzige Ausnahme stellt hier der Flamingo dar. Im Gegensatz dazu kommt ein medialer Meniskus (Meniscus medialis) nur gelegentlich vor und ist bei Hausvögeln nur schwach ausgebildet.

2.2. Bänder

Zwei kräftig entwickelte Bänder stabilisieren das Gelenk sowohl medial als auch lateral und schränken dadurch die Bewegungsmöglichkeiten ein:

  • Ligamentum collaterale mediale
  • Ligamentum collaterale laterale

Die Meniskenhaltebänder verlaufen sowohl intra- als auch extrakapsulär:

3. Synovialeinrichtung

Die Gelenkhöhle wird von einer weiten Gelenkkapsel (Capsula articularis) umschlossen, wobei in die hintere Kapselwand die starke Cartilago tibialis integriert ist. Diese gleitet auf der Trochlea bzw. im Sulcus cartilaginis tibialis und wird durch zwei weitere Bindegewebszüge in der Kapselwand (Retinaculum laterale und Retinaculum mediale) fixiert. Der laterale Anteil des Faserknorpels verknöchert manchmal zum Os sesamoideum intertarsale.

Sowohl über als auch durch die Cartilago tibialis treten einerseits die Sehne des Musculus gastrocnemius, andererseits die zahlreichen Sehnen der Zehenbeuger. Die Sehnen werden dabei durch das Retinaculum flexorum (auf der Streckseite des Gelenks) in Position gehalten und ziehen dann weiter zum Hypotarsus.

3.1. Biomechanik

Aufgrund der Kollateralbänder sind im Intertarsalgelenk nur Extensions- (Streckung) und Flexionsbewegungen (Beugung) möglich. Der Beugewinkel des Gelenks ist dabei kleiner als 180°.

4. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band V: Geflügel. Parey, 2004.
  • King, Anthony S. et al. Handbook of Avian Anatomy: Nomina Anatomica Avium. Second Edition. Cambridge, Massachusetts. Published by the Club, 1993.

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21.03.2024, 08:56
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