Hyrtl-Anastomose
nach dem österreich-ungarischen Anatomen Joseph Hyrtl (1810-1894)
Englisch: Hyrtl's anastomosis
Definition
Die Hyrtl-Anastomose ist eine Gefäßverbindung zwischen den beiden Nabelarterien innerhalb der Nabelschnur.
Anatomie
Die Hyrtl-Anastomose befindet sich meist nahe an der Mündung der Nabelschnur in die Chorionplatte und verbindet die zwei Nabelarterien zu einem Gefäßbogen. Die Nabelarterien leiten sauerstoffarmes Blut vom Fötus zur Plazenta. Die Anastomose dient vor allem dem Druckausgleich zwischen den Gefäßen, was zu einer gleichmäßigen Durchblutung der Plazenta beiträgt.
Klinik
Die Hyrtl-Anastomose hat eine hämodynamische Schutzfunktion in der fetoplazentaren Zirkulation und ist vor allem bei einer Risikoschwangerschaft von Bedeutung. Wenn die Hyrtl-Anastomose fehlt, können Druckunterschiede und damit eine ungleichmäßige plazentare Versorgung auftreten. Dies kann in seltenen Fällen zu einer Plazentainsuffizienz, zu Störungen im fetalen Kreislauf und zu Schwangerschaftskomplikationen führen.
Normvarianten
In ca. 10 % der Schwangerschaften gibt es keine oder mehr als eine Hyrtl-Anasomose.[1]
Quellen
- ↑ Kraus FT, Acheen VI.: Hyrtl's anastomosis, the only connection between the two umbilical arteries. A study in full term placentas from AGA infants with normal umbilical artery blood flow. Placenta. 1999 Apr;20(3):215-22. doi: 10.1053/plac.1998.0345.