Hypomanie
Definition
Die Hypomanie zählt, wie die Manie und die Depression, zu den affektiven Störungen und zeigt sich als schwächer ausgeprägte Form der Manie.
Symptome
Die Hypomanie ist gekennzeichnet durch Antriebssteigerung der Betroffenen und kann mit gehobener oder auch dysphorisch gereizter Stimmung einhergehen. Das Schlafbedürfnis ist vermindert, ebenso die Fähigkeit zur Selbstkritik. Die Betroffenen beschreiben ein auffälliges Wohlbefinden und fühlen sich körperlich wie psychisch gesteigert leistungsfähig. Auffallend im sozialen Rahmen ist oftmals eine gesteigerte Gesprächigkeit und ein erhöhter Sexualtrieb sowie distanzgemindertes Verhalten. Eine Hypomanie kann im Rahmen der heutigen beruflichen/sozialen Herausforderungen zu Erfolg und Anerkennung führen und ist daher schwer als krankheitswertig zu identifizieren.
Um als Hypomanie klassifiziert zu werden, müssen nach DSM-IV die Symptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren immer wieder auftreten und jeweils mindestens vier Tage lang anhalten. Der o.a. Symptomkomplex darf nicht durch Alkohol, Medikamente oder Drogen ausgelöst sein.
Therapie
Tritt eine hypomane Episode einmalig auf, sind die alltagsrelevanten Folgen per Definition nicht so gravierend, dass eine medikamentöse Therapie notwendig ist (DD Manie). Als therapeutische Intervention kommt die Psychoedukation der Betroffenen bzw. der Partner und Angehörigen oder eine Verhaltenstherapie in Frage.
Bei einer Hypomanie kann sich jedoch auch um das Frühwarnzeichen einer nachfolgenden manischen Phase einer bipolaren Störung oder Zyklothymie handeln. In diesem Fall sollte beispielsweise mit Sedativa oder atypischen Neuroleptika behandelt werden, um Dauer und Schweregrad der Episode zu mindern.
Phasenprophylaktika wie Lithium oder Valproat stehen zur Verfügung, um die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs zu verringern.