Hygromycin B
Definition
Hygromycin B ist eine chemische Verbindung, die von der Bakterienart Streptomyces hygroscopicus synthetisiert wird. Sie besitzt eine antibiotische Wirkung und ist dabei sowohl gegen Bakterien, bestimmte Pilze und einige eukaryontische Zellen wirksam. Trotz dieses breiten Wirkungsspektrums von Hygromycin B erfolgt keine klinische Anwendung. Bedeutung erlangt Hygromycin B in der medizinischen Forschung.
Geschichte
Das Hygromycin-B-produzierende Bakterium Streptomyces hygroscopicus konnte erstmalig im Jahr 1953 als Zufallsentdeckung aus einer Bodenprobe isoliert werden. Bereits kurz danach wurde die Synthese des antibiotisch wirkendes Moleküls entdeckt. Seit den 1950er Jahren erfolgte eine Anwendung von Hygromycin B als anthelmintischer Futterbestandteil in der Nutztierzucht. Eine Anwendung in der EU ist verboten. Die ersten Resistenzgene gegen die Verbindung konnten Anfang der 1980er Jahre nachgewiesen werden.
Chemie
Hygromycin B ist eine Kohlenwasserstoffverbindung aus der Gruppe der Aminoglykoside - es handelt sich somit um einen Zucker mit Aminogruppen als Substituenten. Die Summenformel lautet C20H37N3O13 bei einer molaren Masse von 527,53 g/mol.
Praktische Anwendung
Die Verbindung findet Verwendung bei der Selektion von Zellen mit Hygromycin-Resistenzgen. Grundlage der Resistenzbildung ist die Aktivität einer Kinase. Diese phosphoryliert Hygromycin B, wodurch dieses unwirksam wird.
um diese Funktion zu nutzen.