Hydrodistension
Definition
Die Hydrodistension der Harnblase wird zur Diagnose und intravesikalen Therapie der interstitiellen Zystitis eingesetzt.
Hintergrund
Die Wirkungsweise der Hydrodistension ist weitgehend unbekannt. Es wird vermutet, dass die Blasendistension zu einer Denervierung der Blasenwand führt.
Ablauf
Aufgrund der starken Schmerzsymptomatik der Patienten erfolgt die Distension unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie. Der Patient befindet sich in Steinschnittlage und es wird ein starres Zystoskop mit Ein- und Auslass eingeführt. Zur Inspektion der Blase wird eine 70°-Optik verwendet. Die Blasenfüllung erfolgt unter einem Druck von 60-80 cm H2O, bis es zum Tropfstillstand in der Tropfkammer kommt. Die maximale Blasenfüllung von ca. 800-1.000 ml wird 3 Minuten gehalten. Danach wird das Volumen unter optischer Kontrolle abgelassen und das Füllvolumen gemessen. Anschließend wird die Blase erneut zu einem Drittel gefüllt, um ggf. Hunner-Läsionen zu diagnostizieren und mittels Fulguration zu koagulieren.
Risiken
Im Rahmen der Hydrodistension kann es zu einer Blasenruptur und zu einer Makrohämaturie kommen.
Quelle
- thieme-connect.com - Hydrodistension der Harnblase zur Diagnostik und Therapie, abgerufen am 19.03.2023
- Tunn R. et al., Urogynäkologie in Praxis und Klinik, 2010, Deutschland, de Gruyter
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