Hirnprellung
Synonyme: Gehirnprellung, Contusio cerebri
Definition
Die Hirnprellung ist ein Schädel-Hirn-Trauma 2. Grades. Die an der Hirnrinde entstehenden Einblutungen bezeichnet man als kortikale hämorrhagische Kontusionen.
Hintergrund
Ein Schädel-Hirn-Trauma 2. Grades liegt bei einem Glasgow Coma Score (GCS) von 9-12 Punkten vor. Es besteht eine offene oder gedeckte Schädigung der Gehirnsubstanz, die häufig durch Beschleunigungs- oder Verzögerungseffekte verursacht wurde. Aufgrund der Massenträgheit kann auch auch auf der Gegenseite der Gewalteinwirkung eine Schädigung eintreten (Contre-Coup-Verletzung). Die Symptome entsprechen der SHT 1. Grades. Allerdings dauert die primäre Bewusstlosigkeit länger als 15 Minuten an.
siehe Hauptartikel: Schädel-Hirn-Trauma
Pathologie
Rindenprellungsherde sind hämorrhagische Nekrosen, die auf der Höhe der Hirnwindungen lokalisiert sind. Sie treten oft in Verbindung mit einer Subarachnoidalblutung auf und haben eine kuppenförmige Form. Wenn mehrere benachbarte Windungen betroffen sind, spricht man von einer Lazeration. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Blutungen von Rindenprellungsherden in das benachbarte Marklager ausstrahlen. Wenn der Patient das Trauma überlebt, werden die kuppenförmigen Nekrosen resorbiert und es kann ein napf- oder keilförmiger Defekt zurückbleiben. In diesem Spätstadium erscheinen die betroffenen Gyri wie gespalten, was als Schizogyrie bezeichnet wird.
Auch wenn das Schädel-Hirn-Trauma bereits viele Jahre zurückliegt, kann man Rindenprellungsherde von alten ischämischen Läsionen (Rindeninfarkten) unterscheiden, da letztere bevorzugt in den Hirnfurchen liegen.
Literatur
- Höfler et al. Lehrbuch Pathologie, 6. Auflage, 2019
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