Hemisphärektomie
Englisch: hemispherectomy
Definition
Als Hemisphärektomie bezeichnet man die neurochirurgische Entfernung
- einer Großhirnhemisphäre (anatomische Hemisphärektomie) oder
- die kombinierte Resektion von Temporal- und Parietallappen unter funktioneller Trennung (Callosotomie) und Belassung des Frontal- und Occipitallappens (funktionelle Hemisphärektomie).
Indikation
Die Hemisphärektomie ist ein seltenes komplikationsreiches Verfahren zur Behandlung
- therapierefraktärer Epilepsien unilateraler Genese
- der Rasmussen- Enzephalitis oder
- des Sturge-Weber-Krabbe-Syndroms,
wobei in der Indikationsstellung schwere hirnorganische Schäden wie Hemiparesen und Hemianopsien vorausgesetzt werden.
Prognose
In Folge des einseitigen Hemisphärenausfalls resultieren eine Hemiplegie und Hemianopsie der kontralateralen Seite, sowie fakultative zentralnervöse Ausfälle (z.B. Sprachstörungen, geistige Retardierung u.a.), die bei Kindern durch die hohe Plastizität des Gehirns (in)komplett kompensiert werden können.
Fachgebiete:
Neurochirurgie, Terminologie
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