Hautnaht
Definition
Die Hautnaht ist eine Nahttechnik, die dem chirurgischen Verschluss von Hautwunden und damit der primären Wundheilung dient.
Material
Für Hautnähte werden nur atraumatische, monofile Fäden verwendet, um die Traumatisierung des Gewebes möglichst gering zu halten. Die glatte Fadenoberfläche gleitet gut im Gewebe, was zu einer besseren Verteilung der Nahtspannung führt.
Die Wahl der richtigen Fadendicke richtet sich primär nach der versorgten Körperregion, ihrer Durchblutung und der zu erwartenden Zugspannung. Im Gesicht werden möglichst dünne Fadenstärken (z.B. 5_0) verwendet, da hier eine geringe Zugspannung herrscht und die gute Durchblutung einen schnellen Wundverschluss begünstigt. Zudem erzeugen sie ein besseres kosmetisches Ergebnis. Am Rumpf wählt man dickere Fadenstärken (z.B. 3_0), da hier größere Zugspannungen zu erwarten sind.
Techniken
Durchführung
Die Ein- und Ausstichstellen einer Hautnaht müssen eine ausreichende Entfernung zum Wundrand aufweisen, um ein Einreißen zu vermeiden und die Durchblutung der Wundränder nicht zu beeinträchtigen. Der Abstand der verschiedenen Nähte sollte dabei ungefähr dem Abstand zwischen Ein- und Ausstich einer Naht entsprechen - in der Regel zwischen 0,5 und 1,5 cm.
Die gebogene Nadel wird nach dem Einstechen mit dem Nadelhalter ohne großen Krafteinsatz durch das Gewebe gedreht, in dem die Hand des Operateurs aus der Pronationsstellung in die Supinationsstellung gebracht wird. Wenn man die Nadel "schiebt" oder "drückt", schlitzt man das Gewebe auf und verursacht Blutungen. Um die Wundränder besser zu fassen, setzt man eine chirurgische Pinzette ein. Dabei sollte man darauf achten, die Pinzette nicht zu schließen und damit das Gewebe zu quetschen, sondern die Haut nur lose mit den Pinzettenenden zu manipulieren.