Hartverband
Definition
Ein Hartverband ist ein Verband aus Gips oder Kunststoff zur Ruhigstellung eines Gelenkes oder einer Extremität. Hartverbände aus Kunststoff werden auch als "Cast" bezeichnet.
Indikation
Ein Hartverband wird dann angelegt, wenn der Patient ein Gelenk oder eine Extremität ruhig halten soll. Dies ist der Fall bei Knochenbrüchen aber auch bei Zerrungen, Prellungen und Operationen an Bändern und Sehnen.
Verbandtypen
Es gibt mehrer verschiedene Arten von Hartverbänden, je nach dem welche Extremität betroffen ist und welches Gelenk ruhiggestellt werden muss. Man unterscheidet:
- Unterarm-Hartverband
- Unterarm-Hartverband mit Daumeneinschluss (Rehbein-Gips)
- Unterarmschiene
- Unterarm-Schiene mit Fingereinschluss
- Langarm-Hartverband
- Unterschenkel-Hartverband
- Tutor
- Bein-Hartverband
Anlegetechnik
Ein Hartverband besteht meist auf vier Schichten: Unterzug, Polsterung, Hartmaterial und Überzug. Als erstes wird die betroffene Extremität in die gewünschte Stellung gebracht. Danach wird ein Schlauchverband als Unterzug angelegt. Er dient der Polsterung als rutschfeste Unterlage und verhindert mögliche Hautirritationen durch Kontakt mit der Polsterwatte. An Stellen, an denen der Knochen direkt unter der Haut liegt, muss die Watteschicht dicker sein, um Druckstellen zu vermeiden. Die Polsterwatte wird nun durch Binden fixiert und komprimiert. Die Binden werden überlappend angelegt, damit eine glatte Oberfläche entsteht. Anschließend wird das Hartmaterial aufgetragen. Dabei handelt es sich um Kunstoff- oder Gipsbinden. Der Unterzug und die Polsterung überschreiten die Grenzen des eigentlichen Verbandes an beiden Enden um 5-10cm. Die überlappenden Enden werden nun umgeklappt und mit der letzten Gipsbinde fixiert um möglichst weiche Kanten zu erhalten. Abschließend wird in vielen Fällen ein weiterer Schlauchverband angelegt, um den eigentlichen Verband vor Verschmtzung zu schützen.