Handgriff nach Brandt-Andrews
Definition
Der Handgriff nach Brandt-Andrews wird in der Geburtshilfe zur manuellen Lösung der Plazenta nach der Geburt eingesetzt. Er wird in Kombination mit der Cord Traction durchgeführt.
Durchführung
Während der Geburtshelfer im Rahmen der Cord Traction mit einer Hand vorsichtig und dosiert an der Nabelschnur zieht, drückt er durch den sogenannten Handgriff nach Brandt-Andrews mit der anderen Hand die mütterliche Bauchdecke oberhalb der Symphyse ein. Dabei wird der Uterus nach hinten und oben geschoben. Dadurch wird die Geburtslinie der Plazenta gestreckt und der Uterus gestützt.
Falls die Plazenta durch die Cord Traction und den Handgriff nach Brandt-Andrews nicht folgt, sollte das Manöver abgebrochen werden. Zudem ist der Handgriff nach Brandt-Andrews nur bei vorliegenden Lösungszeichen anzuwenden.
Komplikationen
Komplikationen im Rahmen einer Cord Traction und dem Handgriff nach Brandt-Andrews sind eine ausbleibende oder unvollständige Lösung der Plazenta. Darüber hinaus kann die Nabelschnur reißen oder eine Blutung auftreten. Eine Inversio uteri oder Placenta incarcerata sind weitere mögliche Komplikationen.
Literatur
- Geist et al. Hebammenkunde, Hippokrates Verlag, 2005
- S3-Leitlinie Vaginale Geburt am Termin, abgerufen am 01.12.2021
- Aachener Hebammenteam. Handbuch für die Hebamme, Hippokrates-Verlag, 2000
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